Schweizer Post führt Kontingentierung für Pakete ein

In Zeiten der Corona-Krise geht Shopping fast nur noch über das Internet. Online-Händler und Paketdienste haben vielerorts Schwierigkeiten, dem Ansturm gerecht zu werden. In den USA bietet Amazon.com Kunden schon einen Bonus, wenn sie sich freiwillig für eine langsamere Lieferung entscheiden. Die Schweizer Post hat nun für die Woche vor Ostern ein Kontingent für die 100 größten Paketversender der Schweiz eingeführt, um die Zahl der Lieferungen zu begrenzen. Auf der offiziellen Webseite heißt es:

Um den zwischenzeitlichen Kollaps des Systems zu verhindern, gewährt das UVEK eine temporäre Kontingentierung der Paketmenge unserer 100 grössten Paketkunden für die Frist von einer Woche bis Ostern

Daniel Röthlin, Unternehmensleiter des Versandhändlers Ex Libris (Teil der Migors Gruppe), schreibt zum Beispiel in eine Email an Kunden:

Der Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus hat in der ganzen Schweiz zu einem drastischen Anstieg an Online-Bestellungen geführt, auch bei Ex Libris. Damit die Post die Paketzustellung weiter sichern kann, hat sie bei den hundert grössten Versendern Kontingente für Pakete eingeführt. Dies betrifft auch Ex Libris: Wir können ab sofort nicht mehr alle Pakete versenden, welche wir täglich verarbeiten und verpacken. Diese Massnahme ist vorerst bis und mit Gründonnerstag, 9. April, begrenzt.

Was bedeutet das für Sie? Wir rüsten zwar, wie bis anhin, alle eingegangenen Bestellungen in der Reihenfolge ihres Eingangs und machen sie versandfertig. Alle Pakete, die in ein Tageskontingent passen, übergeben wir der Post zur Spedition. Ist das Kontingent für den Tag ausgeschöpft, müssen wir die überzähligen Pakete für den Versand zurückstellen. Wir rechnen damit, dass sich diese Menge sehr schnell kumulieren wird. Dies führt zu zusätzlichen, deutlichen Verspätungen. Da wir nicht abschätzen können, wann die zurückgestellten Pakete unser Haus verlassen, ist eine genaue Angabe von Lieferterminen bis auf Weiteres nicht mehr möglich. Ich möchte mich bereits hier dafür entschuldigen. Es braucht jetzt von allen Seiten einfach viel Zeit und Geduld.

Wir versenden viele Artikel, wie einzelne CDs, Filme oder auch dünne Taschenbücher, als Briefe. Diese sind aktuell von der Kontingentierung nicht betroffen.

In Deutschland sind uns zur Zeit noch keine derartigen Einschränkungen bekannt. Wir hoffen natürlich, dass es dabei bleibt.

Schweizer Post führt Kontingentierung für Pakete ein